Selbstwertdienliches Denken: Steh Dir nicht im Weg!

In diesem Artikel geht es um selbstwertdienliches Denken und warum sich viele dadurch selbst im Weg stehen.

...und mit welchem Mindset man etwas super effektives dagegen tun kann.

Dieser Beitrag wird dir helfen, Ziele zu erreichen (wie zum Beispiel, einen ersehnten Job zu kriegen). Ich beginne gleich mit einem Beispiel, welches ich aus meinem Alltag als Recruiter und Headhunter nur allzu gut kenne. Es geht um einen Bewerber. Nennen wir ihn „Daniel“. Daniel befindet sich also im Bewerbungsprozess. Erhält schlussendlich jedoch eine Absage. Nach einer kurzen Weile des Grübelns kommt Daniel zum Schluss, dass er unfair behandelt wurde. Er findet, dass seine wahren Stärken nicht erkannt wurden. Sprich, die Firma oder der Interviewer war zu dumm, die wahre Grösse Daniels zu erkennen.

Daniel meint: „Die kriegen ja eh nichts Gescheites hin, mit ihren amateurhaften Prozessen. Sind doch eh alle unprofessionell in deren HR. Sollen Sie doch auf einen Hochstapler hereinfallen.“

Daniel weiss, wovon er spricht.

Er fliegt nämlich immer kurz vor dem Ziel raus. Und hat er mal einen Job, verlässt er ihn spätestens nach zwei Jahren wieder. Seine wahre Grösse wird vom Umfeld einfach NIE genügend goutiert.

Interessanterweise zieht sich diese Art zu denken bei Menschen wie Daniel durchs ganze Leben. Sie drehen sich im Kreis und verfallen einem Muster, welches sich ständig wiederholt. Schuld sind die andern.

Schon klar: Wir alle haben solche Phasen und Bereiche im Leben, wo wir einfach auf einem Auge blind sind.

Denn: Die Wahrheit würde wehtun.

Lieber streicheln wir die eigene, geschundene Seele und denken – selbstwertdienlich. Eine Absage schmerzt ja doch immer ein bisschen, auch wenn man es ungern zugibt. Doch selbstwertdienliches Denken ist gefährlich und es ist wichtig, dass man es an sich selbst erkennt.

Ich möchte zum Versuch aufrufen, Selbstwert bedrohende Ereignisse wie ein Sportler hinzunehmen. Ich nenne das «wettbewerbsorientiertes Denken». Das Gegenteil von Selbstwertdienlichem Denken.

Die Bewerbung ist ein hervorragendes Beispiel, um zu zeigen, was die Vorzüge wettbewerbsorientierten Denkens sind. Was meine ich mit Wettbewerb? Ich meine, dass ich aufs Spielfeld gehe, um zu gewinnen. Und wenn ich ins Spiel der Bewerber einsteige, will ich gewinnen. Ich will schlussendlich das Jobangebot zu erhalten (ob ich’s dann annehme oder nicht, ist eine andere Frage). Darauf arbeite ich hin.

Wenn ich das Spiel der Bewerber im Sinne eines Wettbewerbs verstehe, adaptiere ich eine Haltung des Lernens. Als Sportler auf seinem Weg zum Sieg, analysiere ich meine Niederlagen. Was kann ich beim nächsten Mal noch besser machen, was kann ich optimieren?

Und nicht: „Das Einzige was zählt ist doch eh nur Vitamin B und ***-Kriecherei!“  Das ist das selbstwertdienliche Mindset der Bewerbungsverlierer.

Es ist nicht die Aufgabe des Interviewers, dem Kandidaten seine Stärken von den Augen abzulesen. Es liegt in der Verantwortung des Kandidaten, seine Stärken kommunizieren können. Also sei ein Sportler! Was kann ich tun, um meine Stärken authentischer und wirkungsvoller zu kommunizieren?

Selbstwertdienliches Denken ist generell ein gefährlicher Gedankenfilter. Dieser Filter verbiegt unsere Wahrnehmung der Realität. Und das nur, damit es nicht zu sehr weh tut. Wir kreieren einen eigenen, kleinen «Safe Space» in unserem Kopf und betrügen uns dabei selbst. Es ist nun mal einfacher zu glauben, dass ein anderer die Beförderung erhält, weil die Chefin ihn besser mag. Anstatt sich einzugestehen, dass er vielleicht einfach einen besseren Job macht.

Fazit:

Selbstwertdienliches Denken ist gefährlich, weil es mich daran hindert, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Fallen wir also nicht darauf rein. Seien wir Sportler! Und jetzt wünsche ich dir viel Erfolg bei deiner Bewerbung, in deinem Job und auf deinem Karriereweg. 

25.03.2021 | Index: