Mehr Erfolg dank Bewerbungsvideos?

Bereits haben sich einige daran versucht, doch... so richtig salonfähig ist es noch nicht geworden: Das Bewerbungsvideo. Anbieter und Produzenten von Bewerbungsvideos preisen deren Exklusivität an und versprechen dir, dass du mit einem Video aus der Masse an Bewerbern herausstechen wirst.

Folgende Gedanken dazu.

1. Frag dich: Ist eine Videobewerbung das Richtige für dich? Passt es zu dir? Die meisten Bewerbungsvideos, die ich zu sehen bekomme, wirken sehr... sagen wir mal "hölzern".

Die Kandidaten, die darauf zu sehen sind, haben ihre Texte so gut es geht auswendig gelernt und |sprechen steif wie Roboter. 

Vergiss nicht: Das Gefühl, welches du mit deinem ersten Eindruck bei deinem Gegenüber auslöst, ist entscheidend! Wenn du dich nicht an Video gewohnt bist, dann übe zuerst und mach dich mit der Materie vertraut. Mach Video zu deinem vertrauten Territorium. Vorher lass die Finger davon.

Tipp: Wenn du planst, in Zukunft vermehrt mit Video zu arbeiten, dann besuche einen Kurs für angehende Moderatoren. Das bewirkt Wunder!

2. Fokus ist einer der Grundsätze einer jeden erfolgreichen Bewerbung. Jede Bewerbung ist ein neues Spiel, eine neue Schlacht und du solltest nie zweimal dieselben Unterlagen verwenden. Das gilt ja eigentlich auch für Videos. Genau deshalb bin ich kritisch. Kannst du jedes Mal ein neues Video machen? Vielleicht: Ja!

Jedoch ist das den meisten Bewerbern nicht möglich. Vor allem wenn sie noch 1'000 Franken oder Euro für ein professionelles Video zahlen. Wenn du dich wirklich mit Video bewerben möchtest, dann mach ein allgemeingültiges Video, in welchem du dich als Person vorstellst.

Arbeite mit Locationwechsel, zeige für dich relevante Gegenstände, Bücher, Menschen und gib so Einblick in dein Leben. Sei menschlich. 

3. Form. Wenn du nie zuvor mit Video gearbeitet hast, ist professionelle Hilfe essentiell. Dein Video sollte in keinem Fall länger sein als 2 Minuten. Schreibe zuerst ein Skript, bevor du loslegst. Achte auf gute Lichtverhältnisse und – das Wichtigste – auf guten Ton!

Du brauchst ein Mikrofon, welches du z.B. an deiner Kleidung befestigen kannst, damit deine Stimme klar und deutlich klingt, wenn du sprichst und kein Umgebungslärm in die Quere kommt.

Und wie bereits erwähnt: Die ersten Sekunden müssen Killer sein. Heisst: Positiv, überzeugend und selbstbewusst. Denn: Deine Wirkung ist das Allerwichtigste. Nicht die Form oder die Professionalität, die du dir für mehrere 100 oder 1'000 Franken/Euro erkaufen musst. 

Zusatz: Wenn du dein Video auf Youtube hochlädst, achte darauf, dass du es nur dann öffentlich schaltest, wenn du dir das auch wirklich gut überlegt hast. Ansonsten empfehle ich dir die Funktion „Nicht gelistet“.

01.08.2019 | Index:

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