Das richtige Mindset für die BEWERBUNG (Gedankenbilder)

Mindset. Was für ein Wort.

Auf einmal war es da. Im Internet. Überall.

Und alle Life Coaches, Finanzberater und Achtsamkeits-Gurus im World Wide Web nutzen es seither inflationär.

Alles ist Mindset, Mindset ist alles.

Warum bist DU denn noch nicht Millionär? Weil du das Millionärs-Mindset noch nicht adaptiert hast. Ist doch sonnenklar! Mit dem richtigen Mindset ist nämlich alles möglich! Yay!!!

OK. Du hast es gemerkt, ich tu mich mit dem Begriff „Mindset“ ein bisschen schwer. "Mindset" signalisiert für mich viel zu oft, dass eine intellektuelle Hintertür im Anmarsch ist. Die Verwendung des Begriffs „Mindset“ ist die geistige Abkürzung, die es vielen erlaubt, so zu tun als hätten sie was unglaublich wichtiges zu sagen und dann kommt eben doch nur warme Luft.

Dabei gibt es durchaus wirkungsvolle Mindsets, die funktionieren. Und irgendwie ist es schade, dass sich der Begriff so abgelutscht hat. Dass er unterdessen im selben Topf landet wie all die nichtssagenden Binsenwahrheiten, die auf Instagram in den Captions von Bikinibildern und Selfies als Legitimation hinhalten müssen, Bikinibilder und Selfies überhaupt posten zu dürfen. 

Aber zurück zum Thema.

Wann immer möglich spreche ich von Gedankenbildern. Bilder, die sich wie Schablonen in unsere Gedankenwelt eingebrannt haben. Haben wir uns früher als Kinder beim Spielen nicht vorgestellt, dass wir Heldinnen oder Helden wären? Stark, mutig und unterschrocken. Wir konnten weiter springen und schneller den Baum hochklettern. Auf dem Fussballplatz haben wir uns vorgestellt, wir wären Pele oder Roberto Baggio. Und auf einmal hat’s geklappt mit dem Dribbeln und dem Schuss ins Lattenkreuz.

Das sind die Gedankenbilder, die uns starken machen.

Sie zu sammeln und sich auch als erwachsene Person regelmässig zu vergegenwärtigen, macht uns lebendig. Spendet uns Hoffnung und Energie. Ja, die machen uns Benzin in den Tank!

Ich möchte dir drei "Mindsets" oder eben, Gedankenbilder, mitgeben, die ich in meinen Bewerbungscoaching erfolgreich anwende. Mögen sie auch dir zu deinem Bewerbungserfolg verhelfen!

1) Sei ein Pfadfinder. 

Die Fähigkeit Gelegenheiten zu erkennen und sie zu ergreifen, ist der wichtigste Prädiktor für Karriereerfolg. Betrachte dein Bewerbungsdossier als etwas, das nie fertig ist. Etwas, was du laufend optimierst. Wie in einer offenen Werkstatt. Während deiner Lebenszeit entwickelst du laufend neue Kompetenzen, feierst immer wieder neue Erfolge und Erfolgsmomente. Notiere sie, sobald sie dir einfallen. Sie stecken wie Pfeile in deinem Köcher, jederzeit bereit zum Abschuss. So bist du wie ein Pfadfinder allzeit bereit, wenn du dein bestes Dossier schnell abfeuern musst.

2) Sei ein Streber.

Bewerbungserfolg hat viel mit Vorbereitung zu tun. Hinter den erfolgreichsten Bewerbungen steckt - eine Menge Arbeit. Sei bereit, die Extrameile zu gehen, besonders dann, wenn du einen Job wirklich haben willst.

3) Sei ein Sportler.

Auch wenn wir den schönsten und besten Pfeil abgefeuert haben, den wir herstellen konnten, es kann im letzten Moment immer noch ein Windstoss kommen. Absagen passieren. Sie gehören zur Realität. Wenn ich das Spiel der Bewerber im Sinne eines Wettbewerbs verstehe, adaptiere ich eine Haltung des Lernens. Als Sportler auf seinem Weg zum Sieg, analysiere ich meine Niederlagen.

Was kann ich beim nächsten Mal noch besser machen, was kann ich optimieren?

Du wirst sehen, mit diesen drei Gedankenbildern wird dein Bewerbungs-Game ein anderes sein. Lass dich darauf ein und staune über deren Wirkung! 

29.04.2021 | Index: